Modul 4 | Neuere Geschichte

Allgemeine Struktur der Epochenbasismodule

Die Module 2, 3, 4 und 5 in den Studiengängen B.A. Kernfach und B.A Beifach bestehen jeweils aus einer Vorlesung, einem Proseminar und einer Übung.

Die Vorlesung hat dabei einführenden Charakter. In ihr soll den Studierenden, die zumeist mit lückenhaften historischen Grundkenntnissen ihr Studium beginnen, ein Überblick über die jeweilige Epoche geboten werden. Hier kommt es darauf an, tatsächlich die Epoche "einzufangen" und Orientierung in Raum und Zeit zu vermitteln. Das heißt selbstverständlich: Die Vorlesung kann nicht umfassend informieren, sie kann im vorgegebenen Zeitrahmen i.d.R. auch nicht die Kontroversen der Forschung vermitteln. Ergänzend zum Vorlesungsstoff ist die Lektüre einschlägiger Überblickswerke von dem Dozenten der Vorlesung verpflichtend zu machen und auch in der Modulprüfung abzuprüfen. Dabei ist der Leistungspunkteansatz für die Vorlesung zu berücksichtigen. Es empfiehlt sich, die Vorlesung in Absprache mit den Dozenten der jeweiligen Epoche zu konzipieren, um eine Gleichmäßigkeit der Wissensvermittlung sicherzustellen und ggf. auch kurzfristige Vertretungen (bei Krankheit, Beurlaubung etc.) zu ermöglichen.

Die Verantwortung für die Organisation der i.d.R. an die Vorlesung gekoppelten Modulprüfung obliegt dem Dozenten der Vorlesung. Die Modulprüfung in den Epochen-Basismodulen findet zumeist in schriftlicher Form (Klausur, E-Klausur) statt, nur im Epochen-Basismodul Mittelalter wird bis auf weiteres eine mündliche Prüfung vorgesehen, um, wie vorgeschrieben, auch diese Prüfungsform anzubieten.

Das Proseminar dient vor allem der epochenspezifischen Propädeutik und ist zu diesem Zweck an ein Thema gebunden. Entlang dieses Themas soll dann die Propädeutik entfaltet werden.

Übungen in alter, mittelalterlicher, neuer und neuester Geschichte werden im Rahmen des Bachelorstudiums in den Epochen-Basismodulen nur von den Studierenden im B.A. Kernfach und Beifach Geschichte verlangt. Die Gestaltung dieser Übungen ist den jeweiligen Übungsleitern weitgehend überlassen, doch sollen sie in geeigneter Weise dazu beitragen, den im Basismodul durch Basisvorlesung und Proseminar vermittelten Stoff zu verfestigen und exemplarisch geschichtswissenschaftliches Arbeiten und Argumentieren einzuüben. Die Übung wird bei aktiver Teilnahme, die durch eine kleine Studienleistung (i.d.R. Referat, Protokoll oder Zusammenfassung; andere kleinere Formen sind ebenfalls möglich) als "bestanden" (d.h. ohne Note) bewertet. Übungen in der alten Geschichte sind ausschließlich dem epochalen Basismodul zugeordnet und dienen der Kenntnis der althistorischen, materiellen Quellen; in den anderen Epochen sind sie i.d.R. polyvalent zu den epochalen Aufbaumodulen.

Im Studiengang B.Ed. Geschichte entfällt in allen epochengebundenen Basismodulen die Übung.

Allgemeine Hinweise zur Modulprüfung

Zum Sommersemester 2010 wird das Historische Seminar in einigen Modulen der Studiengänge B.A. und B.Ed. die Modulprüfung schon vor Beendigung des letzten Modulsemesters anbieten, d.h. in der Regel gleich im Anschluss an die Lehrveranstaltung, an die die Modulprüfung gebunden ist. Diese Modifikation der ursprünglichen Pläne wurde vor allem durch die Möglichkeit, die geschichtswissenschaftlichen Studiengänge auch zum Sommersemester aufzunehmen, nötig. Sie werden im Rahmen Ihrer Lehrveranstaltungen rechtzeitig darüber informiert, ob diese Erleichterung auch Sie betrifft und Sie gegebenenfalls eine Modulprüfung frühzeitig anmelden können.

Proseminar "Neuere Geschichte"

Das Proseminar Neuere Geschichte vermittelt folgende Kompetenzen

  • Kenntnis der für die Epoche zentralen Hilfswissenschaften und Hilfsmittel und die Befähigung zum eigenständigen, kritischen Umgang mit ihnen
  • Befähigung zum selbständigen, strukturierten wissenschaftlichen Arbeiten
  • Befähigung zu eigenständiger, kritischer Frage- und Urteilsfähigkeit
  • Befähigung zur Reflexion über zentrale Strukturen und Inhalte der Geschichtswissenschaft im Bereich Frühe Neuzeit

Die Vermittlung der Kernkompetenzen wissenschaftlichen Arbeitens ist auch Gegenstand der Proseminare der anderen Epochen, die in der Regel bereits absolviert wurden (zwingend jedoch das Proseminar Neueste Geschichte). Demzufolge werden die genannten, dort nur anfängerhaft erworbenen Kompetenzen im Proseminar Neuere Geschichte auf einem fortgeschrittenen Niveau vermittelt und vertieft.

Darüber hinaus wird die Kenntnis einiger Hilfswissenschaften vermittelt, die nicht nur, aber besonders für die Geschichte der Frühen Neuzeit von Bedeutung sind. Diese Vermittlung erfolgt anhand von Beispielen, die für die Frühe Neuzeit insgesamt und das Seminarthema im Besonderen einschlägig sind; die dadurch erworbenen Fähigkeiten sollen auf andere Epochen übertragen werden können.

Da das Proseminar „Neuere Geschichte“ im Modellstudienverlauf i.d.R. als viertes Proseminar ansteht, werden die Anteile an inhaltlicher Arbeit im Proseminar gegenüber den Proseminaren im 19./20. Jahrhundert etwas ausgeweitet. Dabei ist eine 50:50-Verteilung von Inhalten und Propädeutik, gerechnet auf die ganze Zeit von 135 min. (3 SWS), anzustreben. Die Dozentin oder der Dozent führt die propädeutischen Inhalte in an das Proseminarthema angebundener Weise ein. Im Tutorium werden diese Kenntnisse dann jeweils vertieft und ihre Anwendung eingeübt. Propädeutische Inhalte werden im Proseminar "Neuere Geschichte" also auch Teil des eigentlichen Seminars, in enger Anlehnung an den zu vermittelnden Stoff, im Wesentlichen aber Aufgabe des Tutoriums sein.

Kenntnis der für die Epoche zentralen Hilfswissenschaften und Hilfsmittel und die Befähigung zum eigenständigen, kritischen Umgang mit ihnen

Diese Kompetenz wird schwerpunktmäßig im Tutorium vermittelt. Dabei wird darauf geachtet, dass die Studierenden die jeweiligen Hilfswissenschaften und Hilfsmittel nicht nur durch Rezeption des Vortrags der Tutorin oder des Tutors kennenlernen, sondern dass sie diese (durch kleinere Hausaufgaben, Gruppenarbeiten etc.) direkt anwenden.

Hilfsmittel: Ziel ist es, einen Kanon klassischer Bücher, die für das Studium der frühneuzeitlichen Geschichte von zentraler Relevanz sind, nicht nur als Titel zu kennen, sondern auch ihre Stärken und Schwächen einschätzen und damit ihre Relevanz für eine konkrete Fragestellung beurteilen zu können. Der im Folgenden genannte Minimalkanon dient als Orientierung, kann aber den Erfordernissen des Seminarthemas angepasst werden.

  1. Nachschlagewerke
    1. Diderot, D. / d’Alembert, J. B. (Hg.): Encyclopédie ou dictionnaire raisonné de sciences, des arts et des métiers. 17 Bde. 4 Ergänzungsbände. 2 Registerbände. Paris 1751-1780.
    2. Ersch, J. S. / Gruber, J. G. (Hg.): Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste. 67 Bde. Leipzig 1818-1889
    3. Großes vollständiges Universal-Lexikon aller Wissenschaften und Künste welche bishero durch menschlichen Verstand und Witz erfunden worden. 64 Bde. Halle, Leipzig 1732-1754.
    4. Jaeger, Friedrich (Hg.): Enzyklopädie der Neuzeit. Bisher 7 Bde. Stuttgart [u.a] 2005-2008.
  2. Organisationshandbücher
    1. Adelslexikon. Bearb. v. Walter v. Hueck u.a. 16 Bde. Limburg/Lahn 1972-2005.
    2. Latzke, Walther [u.a.] (Hg.): Repertorium der diplomatischen Vertreter aller Länder seit dem Westfälischen Frieden (1648-1815). 3 Bde. Oldenburg, Berlin 1963-1965. Bd. 1: 1648-1715. Bd. 2: 1715-1763. Bd. 3. 1764-1815.
    3. Stammtafeln zur Geschichte der europäischen Staaten. Von Wilhelm Karl Prinz von Isenburg. 2., verbesserte Auflage herausgegeben von Frank Baron Freytag von Loringhoven. Marburg seit 1953. Neue Folge herausgegeben von Detlev Schwennicke. 13 Bde. Marburg, Frankfurt am Main seit 1984.
  3. Zeitschriften
    1. Archiv für Reformationsgeschichte
    2. Das achtzehnte Jahrhundert
    3. Zeitschrift für historische Forschung (ZHF)
  4. Quellensammlungen
    1. Acta PacisWestphalicae. Hg. v. Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften. Abt. A-D. Münster seit 1965.
    2. Briefe und Akten zur Geschichte des Dreißigjährigen Krieges. Hg. v. Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. München seit 1942.
    3. Deutsche Reichstagsakten. Jüngere Reihe. Hg. v. Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Göttingen seit 1962.
    4. VD 16/ VD 17: Digitale Bibliothek der Bayerischen Staatsbibliothek (BSB). URL: http://www.bsb-muenchen.de/mdz/index.htm).
    5. Friedensverträge der Vormoderne. URL: http://www.ieg-friedensvertraege.de/
    6. Göttinger Digitalisierungszentrum. URL: http://gdz.sub.uni-goettingen.de/de/index.html
  5. Einführungen in die Geschichte der Frühen Neuzeit
    1. Emich, Birgit: Geschichte der Frühen Neuzeit studieren. Konstanz 2006.
    2. Schorn-Schütte, Geschichte Europas in der Frühen Neuzeit. Studienhandbuch 1500-1800, Paderborn 2009.
    3. Opgenoorth, Ernst/Schulz, Günther: Einführung in das Studium der neueren Geschichte. Paderborn 62001.
    4. Schulze, Winfried: Einführung in die Neuere Geschichte. Stuttgart 42002.
    5. Völker-Rasor, Anette (Hg.): Frühe Neuzeit. Oldenbourg-Geschichte-Lehrbuch. München 22006.
    6. Stollberg-Rilinger, Barbara u.a.: Einführung in die Frühe Neuzeit. URL: http://www.uni-muenster.de/FNZ-Online/Welcome.html.
  6. Datenbanken:
    1. Angesichts der rasch voranschreitenden Entwicklung erscheint es kaum sinnvoll, hier eine Liste anzugeben. Vermittelt werden soll die Kompetenz, mit den einschlägigen Datenbanken selbständig umzugehen. Einschlägig sind dabei sowohl Literaturdatenbanken als auch z.B. Datenbanken mit digitalisierten Quellen (s.o. unter Quellensammlungen) und Büchern.
    2. Diesem Thema sollen zwei Tutoriensitzungen gewidmet sein. Während die erste der allgemeinen Einführung in die epochenspezifischen Datenbanken dienen soll, wird empfohlen, dass in einer zweiten Sitzung (die nach der Themenvergabe für die Hausarbeiten liegen muss) die Studierenden konkret zu ihren Themen recherchieren, idealerweise unter Anleitung von Dozent/in und Tutor/in, die durch die Reihen gehen und Hinweise geben. Eine kleine Übersicht nützlicher Datenbanken und Portale findet sich unter http://www.geschichte.uni-mainz.de/NeuereGeschichte/155.php.
  7. Hilfswissenschaften
    1. Chronologie
    2. Genealogie
    3. Historische Geographie: Vermittelt werden soll die Kompetenz des kritischen Umgangs mit historischen Karten im Allgemeinen (einschließlich der Kenntnis der wichtigsten Kartenwerke wie Putzger: Historischer Weltatlas; Großer Historischer Weltatlas) sowie die Kenntnis der Anfänge der modernen Kartographie
    4. Paläographie
    5. Quellenkunde (Aktenkunde, Publizistische Quellen wie Flugschriften und Flugblätter, Selbstzeugnisse/Ego-Dokumente, Symbol- und Bildgeschichte)

Befähigung zum selbständigen, strukturierten wissenschaftlichen Arbeiten | Befähigung zu eigenständiger, kritischer Frage- und Urteilsfähigkeit | Befähigung zur Reflexion über zentrale strukturelle Besonderheiten und Inhalte der Geschichtswissenschaft im Bereich Frühe Neuzeit

Dem Erwerb dieser Kompetenzen gilt der inhaltliche Teil des Proseminars, d.h. diese Kompetenzen werden anhand der Beschäftigung mit einem Thema aus der frühneuzeitlichen Geschichte erworben.

Die Wahl der Arbeitsformen bleibt dem/r Lehrenden überlassen, doch ist dabei auf aktivierende Formen der Lehre zu achten. Auf ausführliche Einzelreferate wird verzichtet, kurze mündliche Auftritte der Studierenden (Moderation, Präsentation von Gruppenarbeiten, Vorstellung einzelner Hilfsmittel, Erläuterung selbst gestalteter Schaubilder etc.) sind jedoch verbindlich vorgesehen, um auf diese Weise wichtige wissenschaftliche Kommunikationsformen einzuüben. Gruppenbezogene Arbeitsformen nehmen einen breiten Raum ein. Sie werden dazu ausdrücklich als solche thematisiert und zu Beginn des Seminars als didaktische Anforderung eingeführt. Gute Erfahrungen liegen mit Gruppenarbeit über zwei Sitzungen hinweg vor, da dann für die Gruppen die Notwendigkeit besteht, sich selbst zu organisieren. Falls Gruppen eine ganze Sitzung vorbereiten sollen (auch hiermit gibt es gute Erfahrungen), empfiehlt es sich, in einer Tutoriumssitzung die unterschiedlichen Möglichkeiten der Gestaltung einer solchen Sitzung explizit zu thematisieren bzw. vorzustellen.

Der Nachweis, dass die Studierenden über diese Kompetenzen verfügen, erfolgt über eine Hausarbeit (Prüfungsleistung) im Umfang von 6-8 Seiten. Die Anfertigung der Hausarbeit wird im Seminar vorbereitet. Konkret werden vor allem folgende Fähigkeiten vermittelt und in der Hausarbeit nachgewiesen:

  • Entwickeln einer für die jeweilige Quelle/ das jeweilige Thema adäquaten Fragestellung
  • Ermitteln und kritische Auswertung der zur Beantwortung dieser Frage relevanten Quellen und Literatur
  • Formulierung einer Antwort in einem klar gegliederten wissenschaftlichen Text

Da das Proseminar „Neuere Geschichte“ gemäß dem Modellstudienverlauf i.d.R. als viertes Proseminar absolviert wird, ist die zu verfassende Hausarbeit für die B.A.-Studierenden die letzte schriftliche Arbeit vor dem ersten Hauptseminar, für B.Ed.-Studierende die letzte schriftliche Arbeit vor der Bachelorarbeit. Dementsprechend sollen die Studierenden in diesem Proseminar an ausgewählte Forschungsdiskussionen herangeführt und befähigt werden, sich in diesen begründet zu positionieren. Diese Fähigkeit sollte sich ansatzweise auch in den Seminararbeiten widerspiegeln.

Anmerkung: In einer selbst entwickelten Evaluation 2012 wurde festgestellt, dass dieser Punkt in der studentischen Wahrnehmung nicht sehr ausgeprägt ist. Es wird angestrebt, diese Aufgabe in der Seminarkonzeption zu stärken.

Aufgrund ihrer Schlüsselstellung im Studienverlauf und zumal sie die Modulprüfung im Basismodul „Neuere Geschichte“ darstellt, kommt der Hausarbeit besondere Bedeutung zu. Ihre Bewertung ist deshalb ausführlich zu begründen; die Benotung sollte sich hierbei am Bewertungsschema des Historischen Seminars orientieren.

Anmerkungen zum Verfahren: Die Themen für die Seminararbeiten werden in der 4. Semesterwoche vergeben. Der Abgabetermin für die Seminararbeiten wird für das Historische Seminar einheitlich festgelegt.

Da die Zitation im Proseminar Neueste Geschichte ausführlich abgehandelt wird und alle Studierenden dieses Proseminar vor dem in Früher Neuzeit besucht haben müssen, muss die Zitation im Proseminar Frühe Neuzeit nicht wiederholt werden. Stattdessen wird stärker an die Selbstverantwortung der Studierenden appelliert. Eine themenspezifische Literaturliste, die zumindest 1 Monographie, 1 Sammelband, 1 Zeitschriftenaufsatz, 1 Internetressource, 1 Lexikonartikel umfassen soll, kann eingefordert werden, denkbar ist auch ein Exposé zur Seminararbeit. Diese Entscheidung obliegt dem Seminarleiter.

Allgemeine Hinweise zu epochengebundenen Proseminaren

Didaktische Verschränkung der Proseminare

In ihrer Gesamtheit führen die vier geschichtswissenschaftlichen, epochengebundenen Proseminare der Bachelor-Studiengänge in das wissenschaftliche Arbeiten im Fach Geschichte ein. Sie übernehmen dabei je spezifische Aufgaben, die zusammengenommen dem Erwerb von Wissenschaftskompetenz, Methodenkompetenz, Interpretationskompetenz, Darstellungskompetenz und Gattungskompetenz dienen.

Das Proseminar Neueste Geschichte dient insbesondere der Einführung in das geschcihtswissenschaftliche Arbeiten als Wissenschaft.

Das Proseminar Mittelalterliche Geschichte hat einen quellenkritischen und hilfswissenschaftlichen Schwerpunkt.

Das Proseminar Alte Geschichte entwickelt neben den epochenspezifischen, quellenkundlichen Kenntnissen die Kompetenz des individuellen Kurzvortrags (Referat).

Das Proseminar Neuere Geschichte führt neben der Vorstellung epochenspezifischer Quellentypen in gruppenspezifische Arbeitsformen ein und rundet die bisher erworbenen Fertigkeiten integrierend ab.

Eckpunkte für die Anfertigung von schriftlichen Hausarbeiten in epochengebundenen Proseminaren

Proseminararbeiten dienen im Wesentlichen dem Einüben der im Proseminar erworbenen handwerklichen Fähigkeiten. Sie sollen den Studierenden Schritt für Schritt befähigen, eine korrekte und eigenständige wissenschaftliche Arbeit zu schreiben. Das Ziel des Proseminars ist die Beherrschung der epochenspezifischen propädeutischen Grundlagen, die sachgerechte und frageorientierte Analyse und Einordnung historischer Phänomene sowie die überzeugende Darstellung der gewonnenen Erkenntnisse. Die Leistungsmessung und –bewertung orientiert sich daher am erwarteten Kompetenzerwerb, der folgende zentrale Kompetenzen umfasst:

  1. Wissenschaftskompetenz (übergeordnet)
  2. Methodenkompetenz
  3. Interpretationskompetenz
  4. Darstellungskompetenz
  5. Gattungskompetenz

Die Hausarbeiten in den Proseminaren des neuen Bachelorstudienganges sollten einen Umfang von ca. 6-8 Textseiten (zzgl. Inhaltsverzeichnis, Literatur-/ Abkürzungsverzeichnis, Beilagen etc.) haben und nicht mehr als 100 – 120 Stunden Arbeitszeit insgesamt (d.h. einschließlich Literaturbeschaffung, Lesezeit, Konzeption, Ausarbeitung etc.) in Anspruch nehmen. Diese Länge entspricht einer Gesamtzeichenzahl inkl. Leerzeichen von 20.000-28.000 Zeichen.

Mit den Hausarbeiten soll überprüft werden, ob der Studierende in der Lage ist:

  • eine historische Fragestellung exakt zu formulieren,
  • die zur Beantwortung der Frage relevante Literatur zu ermitteln und sachgerecht auszuwerten,
  • die zur Verfügung stehende Literatur kritisch zu bewerten (Unterscheidung wissenschaftlicher von unwissenschaftlicher Literatur),
  • eine Antwort in einem stringent konzipierten und sprachlich wie argumentativ hinlänglichen Text zu formulieren und dabei
  • korrekt zu zitieren wie auch bibliographische Nachweise in Fußnoten zu führen.

Bei der Themenstellung muss daher dringend darauf geachtet werden, dass das Thema

  • auf 6-8 Seiten und
  • innerhalb von vier Wochen

bearbeitet werden kann.

In der Benotung wird vor allem auf Sprache, äußere Form, Aufbau, wissenschaftliche Erschließung sowie Eigenständigkeit und Urteilsfähigkeit geachtet. Für die Begutachtung der schriftlichen Hausarbeiten in Seminaren steht ein Bewertungsschema zur Verfügung, das der Objektivierung und größeren Transparenz der Notenvergabe dient: http://www.geschichte.uni-mainz.de/944.php#L_Leistungsmessung_und__bewertung.

Hinsichtlich der immer wieder verwirrenden Vielfalt an Regeln des korrekten Zitierens haben wir zudem eine Übersicht für Sie zusammengestellt, mit der Sie zumindest in allen normalen Fällen gut arbeiten können - die Übersicht haben wir ebenfalls auf der genannten Seite verlinkt.

Übungen in epochalen Basis- und Aufbaumodulen

Mit Ausnahme der Übungen in den Modulen 1, 1ED (Englische Quellenlektüre, ggf. Historische Darstellung) und 6ED (Übung Geschichtsdidaktik) dienen alle Übungen in den epochengebundenen Basis- und Aufbaumodulen vor allem der Vertiefung von für die jeweilige Epoche oder Region sinnvollen und wichtigen theoretischen oder methodischen Fertigkeiten oder thematischem Wissen. Prüfungen und Studienleistungen finden in diesen Übungen (die oben genannten Ausnahmen gelten auch hier) nicht statt. Dadurch wird Raum für freies Ausprobieren und methodisches/theoretisches Üben geschaffen, das nicht dem Druck der Note/Modulnote unterliegt. Um dennoch einen sinnvollen Nachweis über die aktive Teilnahme führen zu können, legen die Übungsleiter/innen selbst fest (und kündigen dies in der Regel im Veranstaltungskommentar und zu Beginn der Veranstaltung an), welche Formen der Vor- und Nachbereitung des Übungsstoffs sie jeweils erwarten. Das Historische Seminar hat sich unter Beteiligung von Studierendenvertretern auf eine nicht abschließende Liste an Nachweisen geeinigt. Danach sind Einzel- und Gruppenreferate, Präsentationen, Essays (höchstens 3 Seiten), Portfolios, das Anfertigen von Plakaten, Protokollen, Übersetzungen und Transkriptionen sowie das Schreiben von Zeitungsartikeln, Wikipediaartikeln und Rezensionen als Nachweis der aktiven Teilnahme denkbar. Klausuren sind in der Regel keine geeignete Form dieses Nachweises, es sei denn, dass explizit das Klausurenschreiben geübt werden soll - und die Klausur somit nicht zum Nichtbestehen der Veranstaltung führt, sofern der/die Studierende an der Klausur teilgenommen hat.