Vorlesung Mittelalter: Byzanz im Zeitalter der Kreuzzüge (1056-1261)
Dozent:innen: apl. Prof. Dr. Klaus-Peter TodtKurzname: VL Aufbaumodul
Kurs-Nr.: 07.068.260b
Kurstyp: Vorlesung
Voraussetzungen / Organisatorisches
Die Vorlesung ist unbenotet.Eine Gasthörerschaft ist selbstverständlich immer möglich.
Empfohlene Literatur
Sibyll Kindlimann, Die Eroberung Konstantinopels als politische Forderung des Westens im Hochmittelalter. Studien zur Entwicklung der Idee eines lateinischen Kaiserreiches in Byzanz (Geist und Werk der Zeiten, Heft 10). Zürich 1969; Ralph-Johannes Lilie, Byzanz und die Kreuzzüge. Stuttgart 2004 (grundlegend); Michael Angold, The Fourth Crusade. Harlow/England u. a. O. 2003; Hans-Eberhard Mayer, Geschichte der Kreuzzüge. Zehnte, überarbeitete und erweiterte Aufl. Stuttgart 2005; Paul M. Cobb, Der Kampf ums Paradies. Eine islamische Geschichte der Kreuzzüge. Aus dem Englischen von Michael Sailer. Darmstadt 2015; Jonathan Riley-Smith, Die Kreuzzüge. Aus dem Englischen von Tobias Gabel und Hannes Möhring. Darmstadt 2015; Peter Frankopan, Kriegspilger. Der Erste Kreuzzug. Berlin 2017.Inhalt
Ein byzantinischer Hilferuf gegen die Türken, die seit 1046 zunächst Raubzüge in die östlichen Provinzen des byzantinischen Reiches unternommen hatten, die aber nach der Schlacht von Mantzikert (August 1071) immer größere byzantinischer Territorien in fast ganz Kleinasien eroberten, war der Ausgangspunkt für die Kreuzzüge. 1095 erschienen Gesandte des Kaiser Alexios I. Komnenos (1081-1118) auf der von Papst Urban II. geleiteten Synode von Piacenza und ersuchten um Hilfstruppen aus dem Abendland zum Kampf gegen die Türken. Niemand konnte jedoch damit rechnen, dass der Kreuzzugsaufruf Urbans II. in Clermont auf eine solche Resonanz im Adel Frankreichs und bei den süditalienischen Normannen stossen würde. Die von bedeutenden Fürsten geführten Heere, die im Herbst 1096 in Konstantinopel eintrafen, waren in der Tat für die Byzantiner bei der Rückeroberung West- und Südkleinasiens von großem Nutzen, aber die Anführer des Ersten Kreuzzuges hatten eigenen politischen Ehrgeiz und waren nicht gewillt, ihre Eroberungen, wie zunächst beschworen, dem Kaiser zu unterstellen. Mit der Gründung der Grafschaft Edessa, des Fürstentums Antiocheia, des Königreiches von Jerusalem und zuletzt der Grafschaft Tripolis entstanden schließlich eigenständige politische Einheiten, die sog. Kreuzfahrerstaaten. Es bedurfte großer Feldzüge der byzantinischen Kaiser Johannes. II. Komnenos (1118-1143) und Manuel I. Komnenos (11143-1180) in den Jahren 1137/1138, 1142/1143 und 1158/1159, um die Fürsten von Antiocheia zur Anerkennung byzantinischer Oberherrschaft zu zwingen. Die Schwierigkeiten zwischen Byzantinern und Abendländern wurden noch durch den religiösen Gegensatz vertieft, denn seit 1054 bestand ein Schisma zwischen der abendländischen Papstkirche und der orthodoxen Kirche des byzantinischen Reiches. Dieses heute noch bestehende Schisma wurde noch dadurch vertieft, dass ehrgeizige Geistliche aus dem Abendland nach der Eroberung von Antiocheia und Jerusalem die bis dahin dort amtierenden griechischen Patriarchen verdrängten und deren Throne usurpierten. Durch die Durchzüge von großen Kreuzfahrerheeren durch das byzantinische Reich in den Jahren 1147/1148 und 1189/1190 wurden die Spannungen zwischen Byzantinern und Kreuzfahrern noch vertieft, denn die Byzantiner verdächtigten die Kreuzfahrer, es auf die Reichtümer Konstantinopels abgesehen zu haben, ein Verdacht, der sich 1203/1204 im Verlauf des Vierten Kreuzzuges als durchaus begründet erweisen sollte, als abendländische Raubritter und ihre venezianischen Komplizen die Kirchen Konstantinopels ausplünderten.Andererseits waren die Beziehungen gerade zwischen Byzanz und Deutschland in dieser Periode besonders intensiv. Zahlreiche Deutsche dienten im 11. und 12. Jh. im byzantinischen Heer als Soldaten. 1146 heiratete der byzantinische Kaiser Manuel I. Komnenos Bertha (in Byzanz Eirene), die Tochter des Grafen von Sulzbach und Schwägerin König Konrads III. (1138-1152), des ersten Staufers auf dem deutschen Königsthron. Später heiratete Philipp von Schwaben (König 1198-1208) die Byzantinerin Eirene Maria Angelos, deren Schönheit von Walter von der Vogelweide in einem berühmten Gedicht besungen wurde. Zahlreiche Preziosen in deutschen Domschätzen gelangten damals zu uns, so z. B. das Bamberger Guntertuch und die Limburger Staurothek.
Termine
Datum (Wochentag) | Zeit | Ort |
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23.10.2023 (Montag) | 14:15 - 15:45 | 00 151 P3 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
30.10.2023 (Montag) | 14:15 - 15:45 | 00 151 P3 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
06.11.2023 (Montag) | 14:15 - 15:45 | 00 151 P3 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
13.11.2023 (Montag) | 14:15 - 15:45 | 00 151 P3 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
20.11.2023 (Montag) | 14:15 - 15:45 | 00 151 P3 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
27.11.2023 (Montag) | 14:15 - 15:45 | 00 151 P3 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
04.12.2023 (Montag) | 14:15 - 15:45 | 00 151 P3 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
11.12.2023 (Montag) | 14:15 - 15:45 | 00 151 P3 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
18.12.2023 (Montag) | 14:15 - 15:45 | 00 151 P3 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
08.01.2024 (Montag) | 14:15 - 15:45 | 00 151 P3 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
15.01.2024 (Montag) | 14:15 - 15:45 | 00 151 P3 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
22.01.2024 (Montag) | 14:15 - 15:45 | 00 151 P3 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
29.01.2024 (Montag) | 14:15 - 15:45 | 00 151 P3 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
05.02.2024 (Montag) | 14:15 - 15:45 | 00 151 P3 1141 - Philosophisches Seminargebäude |