Lehrveranstaltungen im laufenden Semester

Hauptseminar Mittelalter: Vom Grafen zum König – Die Herrschaft von Rudolf I., Adolf von Nassau und Heinrich VII.

Dozent:innen: Univ.-Prof. Dr. Nina Gallion
Kurzname: HS Aufbaumodul
Kurs-Nr.: 07.068.270b
Kurstyp: Hauptseminar

Voraussetzungen / Organisatorisches

B.A. Geschichte: Dieses Hauptseminar ist Teil des Aufbaumoduls Mittelalterliche Geschichte. Dieses Aufbaumodul setzt den Nachweis des Latinums bzw. der staatlichen Ergänzungsprüfung Latein und den erfolgreichen Besuch des Basismoduls Mittelalterliche Geschichte voraus. Das Hauptseminar wird mit einer benoteten Hausarbeit abgeschlossen; die Note der Hausarbeit bildet die Modulnote.
M.A. Geschichte, M.Ed. Geschichte: Das Hauptseminar wird mit einer benoteten Hausarbeit abgeschlossen; die Note der Hausarbeit bildet die Modulnote. Hinzu kommt das Referat als Studienleistung.

Empfohlene Literatur

Alois Gerlich, Adolf von Nassau (1292–1298). Aufstieg und Sturz eines Königs, Herrscheramt und Kurfürstenfronde, in: Nassauische Annalen 105, 1994, S. 17–78.
 
Karl-Friedrich Krieger, Rudolf von Habsburg, Darmstadt 2003.
 
Michael Menzel, Die Zeit der Entwürfe (1273–1347) (Gebhardt. Handbuch der Deutschen Geschichte 7a), 10. Aufl. Stuttgart 2012.
 
Malte Prietzel, Das Heilige Römische Reich im Spätmittelalter (Geschichte kompakt), 2. Aufl. Darmstadt 2010.
 
Bernd Schneidmüller/Stefan Weinfurter (Hg.): Die deutschen Herrscher des Mittelalters. Historische Portraits von Heinrich I. bis Maximilian I. (919–1519), München 2003.
 
Ellen Widder (Hg.), Vom luxemburgischen Grafen zum europäischen Herrscher. Neue Forschungen zu Heinrich VII. (Publications du CLUDEM 23), Luxemburg 2008.

Inhalt

Als 1273 der 55-jährige Rudolf I. (1218–1291) von Habsburg zum römisch-deutschen König gewählt wurde, war dies für die Zeitgenossen eine große Überraschung. Denn mit ihm bestieg erstmals „nur“ ein Graf den Thron und nicht – wie zuvor – ein Herzog. Seine Wahl war das Ergebnis eines Kompromisses, da die Fürsten die Zeit des von ausländischen Königen und großen Unruhen geprägten Interregnums nicht länger fortsetzen wollten und sich daher auf einen gemeinsamen Kandidaten einigten. Rudolf von Habsburg trat daraufhin eine durchaus schwere Herrschaft an und musste durch eine geschickte Politik seine Legitimation unter Beweis stellen. Ebenso erging es auch seinem Nachfolger Adolf von Nassau (vor 1250–1298), der keiner der großen Dynastien angehörte und über keine nennenswerte Hausmacht verfügte. Er sah sich der schwierigen Aufgabe gegenüber, sich aus seinen Wahlversprechungen gegenüber den Fürsten zu lösen und seine Herrschaft zu etablieren. Nach Anfangserfolgen scheiterte er jedoch und wurde 1298 abgesetzt. Heinrich VII. von Luxemburg (1278/79–1313) ist der Dritte im Bunde, der vom Grafen zum König aufstieg und in dem die Fürsten wahrscheinlich einen eher schwachen König vermuteten. Ihm sollte es gelingen, sich mit den Großen des Reichs zu arrangieren und seine Herrschaft zu festigen. Als erster König seit dem Staufer Friedrich II. (1194–1250) konnte sich Heinrich sogar in Rom zum Kaiser krönen lassen, starb aber kurz darauf noch während seines Italienzugs nach nur 5-jähriger Amtszeit.

In der Forschung werden diese drei Könige bisweilen als „Grafenkönige“ bezeichnet oder auch in wenig schmeichelhafter Weise als „kleine Könige“. Mit ihren Regierungen an der Wende zum 13. Jahrhundert werfen sie einige Fragen auf: Entschieden sich die Fürsten bewusst für weniger mächtige Thronaspiranten, die sich leichter lenken und leiten ließen? Welche Strategien nutzen die Könige, um sich dennoch durchzusetzen? Was davon erwies sich als erfolgreich, was nicht? Und schließlich: Waren diese Könige wirklich „kleine Könige“? Das Hauptseminar beschäftigt sich mit diesen und weiteren Fragestellungen, setzt sich mit den teils stark kritisierten Thesen der Forschung auseinander und führt in die Rahmenbedingungen und Möglichkeiten der Königsherrschaft im späten 13. und frühen 14. Jahrhundert ein.

Das Hauptseminar startet am Dienstag, den 18. April. Der benotete Leistungsnachweis erfolgt durch eine schriftliche Hausarbeit, die im Anschluss an das Seminar zu verfassen ist. Im Rahmen der aktiven Teilnahme sind Referate sowie schriftliche Arbeitsaufträge vorgesehen, die der Vorbereitung der gemeinsamen Quellenlektüre und Diskussion dienen.

Zusätzliche Informationen

Die propädeutischen Kenntnisse der Epoche werden vorausgesetzt. Das gilt auch für die geforderten Fremdsprachenkenntnisse.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
19.04.2023 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 01 461 P108
1141 - Philosophisches Seminargebäude
26.04.2023 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 01 461 P108
1141 - Philosophisches Seminargebäude
03.05.2023 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 01 461 P108
1141 - Philosophisches Seminargebäude
10.05.2023 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 01 461 P108
1141 - Philosophisches Seminargebäude
17.05.2023 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 01 461 P108
1141 - Philosophisches Seminargebäude
24.05.2023 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 01 461 P108
1141 - Philosophisches Seminargebäude
31.05.2023 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 01 461 P108
1141 - Philosophisches Seminargebäude
07.06.2023 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 01 461 P108
1141 - Philosophisches Seminargebäude
14.06.2023 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 01 461 P108
1141 - Philosophisches Seminargebäude
21.06.2023 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 01 461 P108
1141 - Philosophisches Seminargebäude
28.06.2023 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 01 461 P108
1141 - Philosophisches Seminargebäude
05.07.2023 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 01 461 P108
1141 - Philosophisches Seminargebäude
12.07.2023 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 01 461 P108
1141 - Philosophisches Seminargebäude