Lehrveranstaltungen im laufenden Semester

Vorlesung Neuzeit: Die Franco-Diktatur (Spanien 1936-1975)

Dozent:innen: Reiner Tosstorff
Kurzname: VL Aufbaumodul
Kurs-Nr.: 07.068.260c
Kurstyp: Vorlesung
Format: online

Voraussetzungen / Organisatorisches

Die Vorlesung ist unbenotet.
Eine Gasthörerschaft ist selbstverständlich immer möglich.
 

Empfohlene Literatur

Carlos Collado Seidel, Stuttgart 2015; Walther L. Bernecker, Spaniens Geschichte seit dem Bürgerkrieg, 6. neubearb. erw. Auflage, München 2018; Paul Preston, Franco. A biography, London 1993.Zum Charakter des Regimes: Walther L. Bernecker, Das Franco-Regime in Spanien. Der Streit um einen chamäleonhaften Systemtypus, Frankfurt u. a. 2016; Juan J. Linz, Ein autoritäres Regime. Der Fall Spanien. Hrsg. und übersetzt von Raimund Krämer und Christoph Sebastian Widdau, Potsdam 2011.

Inhalt

Die Vorlesung geht der Entwicklung der im Gefolge des Putsches vom Juli 1936 in Spanien unter General Franco geschaffenen Diktatur nach, die sich mit der Einheitspartei der Falange zunächst, trotz ihrer militärischen Wurzeln, eng an das faschistische Modell, also den Vorbildern Nazi-Deutschland und Mussolinis Italien, anlehnte. Doch Spanien war zu schwach, um sich trotz großer Sympathien und Hilfeleistungen am Krieg der „Achse“ zu beteiligen. Das ersparte Franco seinen Sturz (und womöglich ein Gerichtsverfahren wie in Nürnberg), zumal er keine ernsthaften Gegner in der Militärführung hatte. Statt dessen begann er eine jahrzehntelange Politik des Manövrierens: von den Jahren des Hungers und der Autarkie bis hin, ab Ende der fünfziger Jahre, des Einklinkens in den europäischen Boom ab den fünfziger Jahre mit großem Wirtschaftsaufschwung und sozialen Umschichtungen, was Spanien ein gewisses Aufholen erlaubte. Doch trotz dieses Modernisierungsschubs gab es nie eine Liberalisierung des Regimes oder gar Aufgabe seines Politikmonopols, selbst wenn die Diktatur die Härte der Repression wie in den unmittelbaren Nachkriegsjahren langsam mäßigen musste. Die harte Verfolgung der Opposition blieb bis zu Francos Tod eine Konstante. Zahlreiche politische und soziale Probleme blieben dadurch ungelöst. Abschließend wird ein Blick auf die Phase der „transición“, des „Übergangs“, geworfen, die nach dem Tod des Diktators am 20. 11. 1975 eine oftmals verklärte Transformation unter Beibehaltung wesentlicher sozialer und ökonomischer Strukturen (und der privilegierten Stellung der Nutznießer des Regimes!) unter Beteiligung wichtiger Kräfte der Opposition hin zu einer konstitutionellen Monarchie erlaubte.

Die Vorlesung versucht also einerseits die verschiedenen Etappen der Diktatur in ihren größeren Zusammenhängen und die Voraussetzungen und Dynamiken der verschiedenen Entwicklungsetappen nachzuzeichnen. Zum anderen geht es auch um die Frage ihres Verständnisses, ihrer Charakterisierung und Zuordnung zu verschiedenen Modellen von Diktaturen, wobei natürlich im Vordergrund die oftmals aufgeworfene Frage der Zuordnung zum „Faschismus“ steht.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
21.10.2021 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 Online
28.10.2021 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 Online
04.11.2021 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 Online
11.11.2021 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 Online
18.11.2021 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 Online
25.11.2021 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 Online
02.12.2021 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 Online
09.12.2021 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 Online
16.12.2021 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 Online
06.01.2022 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 Online
13.01.2022 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 Online
20.01.2022 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 Online
27.01.2022 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 Online
03.02.2022 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 Online