Lehrveranstaltungen im laufenden Semester

Übung Neueste Geschichte: Von „Ruhrpolen“ und Weltläufern. Mobile Leben im 19. und 20. Jahrhundert (ENTFÄLLT!)

Dozent:innen: Anne Friedrichs
Kurzname: Ü.Neueste.Ges.
Kurs-Nr.: 07.068.205
Kurstyp: Übung

Voraussetzungen / Organisatorisches

Keine besonderen Zugangsvoraussetzungen.
B.A. Geschichte: Diese Übung ist Bestandteil des Moduls 5 (Neueste Geschichte). Die Übung ist unbenotet; vorausgesetzt wird eine aktive Teilnahme an der Übung.
B.A. KF, M.A., M.Ed. Geschichte: Diese Übung ist Teil des Aufbaumoduls Neuzeit. Die Übung ist unbenotet; vorausgesetzt wird eine aktive Teilnahme an der Übung.

Inhalt

Im Mittelpunkt der Übung steht die Geschichte der „Ruhrpolen“ und anderer Männer, Frauen und Kinder, die sich über die Grenzen ihrer gewohnten Welt bewegten. Ihre Geschichten sind bis heute wichtig, da sich so grundlegende Fragen nach der Bedeutung verschiedener Migrationen für den Wandel von Gesellschaften und individualisierter Weltverhältnisse diskutieren lassen. Sie ermöglichen beispielsweise, den wechselnden Umgang mit räumlicher Mehrfachzugehörigkeit (z.B. zum Ruhrgebiet und zu Polen), die Auswirkungen rechtlich-bürokratischer Kategorisierungen (z.B. als „Migranten“ und „Flüchtlinge“) auf die Biographien sowie die sich allmählich verfestigenden Beziehungen zwischen verschiedenen, durch Migration geprägten Regionen auch über nationalstaatliche Grenzen hinweg zu erschließen. 

Mit Schwerpunkt auf dem östlichen und westlichen Europa wird die Übung zentrale Themen, Konzepte und Perspektiven der historischen Erforschung mobiler Leben im 19. und 20. Jahrhundert behandeln. Nach drei einführenden Sitzungen zu begrifflichen und methodischen Instrumentarien befassen wir uns zum einen mit der Geschichte der „Ruhrpolen“ und weiterer Arbeiter und Arbeiterinnen, Polizisten und Geistlichen, die in der zweiten Hälfte des 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in das Ruhrgebiet kamen. Am Beispiel ihrer vielfältigen Lebensgeschichten und Netzwerke analysieren wir insbesondere den sich wandelnde Umgang mit räumlicher Mehrfachzugehörigkeit und diskutieren die Voraussetzungen und Folgen für eine erneute Stigmatisierung der „Polen“ ab den späten 1890er Jahren und vor allem ab Mitte der 1920er Jahren und in der NS-Zeit. Zum anderen wenden wir uns den Leben von Weltläuferinnen und Weltläufern zu – darunter insbesondere denjenigen Menschen, die weitgehend freiwillig Anstrengungen unternahmen, für ein um Symmetrien bedachtes Weltverhältnis auch im Exil einzutreten.

Die ersten drei Sitzungen des Seminars finden wöchentlich (27.10., 3.11. und 10.11. von 16.15–17.45h im Konferenzraum des Leibniz-Instituts für Europäische Geschichte) statt und dienen der Einführung in die Thematik. Die weiteren Sitzungen werden in zwei Blöcken am 3.12.2022 und 14.1.2023 abgehalten (jeweils im Konferenzraum des Leibniz-Institut für Europäische Geschichte, Alte Universitätsstraße 19). In den beiden Blocksitzungen werden wir zum einen zentrale Forschungstexte diskutieren und zum anderen Lebensgeschichten und Lebensläufe z.B. von „Ruhrpolen“, „Displaced Persons“ und weiteren Weltläuferinnen mithilfe von Quellenmaterial analysieren.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
27.10.2022 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 Konferenzraum IEG/Leibniz-Institut für Europäische Geschichte, Alte Universitätsstraße 19
03.11.2022 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 Konferenzraum IEG/Leibniz-Institut für Europäische Geschichte, Alte Universitätsstraße 19
10.11.2022 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 Konferenzraum IEG/Leibniz-Institut für Europäische Geschichte, Alte Universitätsstraße 19
03.12.2022 (Samstag) 09:15 - 17:45 Konferenzraum IEG/Leibniz-Institut für Europäische Geschichte, Alte Universitätsstraße 19
14.01.2023 (Samstag) 09:15 - 17:45 Konferenzraum IEG/Leibniz-Institut für Europäische Geschichte, Alte Universitätsstraße 19