Lehrveranstaltungen im laufenden Semester

Seminar Alte Geschichte: Popular, populär, populistisch? Die Gracchen zwischen Agrarkrise, Rekrutenmangel und Revolutionsparadigma (dreistündig)

Dozent:innen: Univ.-Prof. Dr. Thomas Blank
Kurzname: 07.068.14_110
Kurs-Nr.: 07.068.14_110
Kurstyp: Seminar

Voraussetzungen / Organisatorisches

Die (ggf. parallele) aktive Teilnahme am Seminar Neueste Geschichte wird vorausgesetzt.

Digitale Lehre

Aktuell geht die Hochschulleitung unter der Maßgabe des Pandemiegeschehens im Herbst von überwiegender Präsenzlehre aus. Dieses Seminar wird in diesem Sinne als Präsenzveranstaltung geplant (Stand: Juli 2021). Jenseits der präsentischen Seminarsitzungen dient die digitale Lehrplattform LMS/Moodle als zentrale Kommunikationsstelle für Ankündigungen, Bereitstellung von Dateien, Organisation von Arbeitsgruppen etc. Sollte die Lage im Herbst digitale Lehreinheiten nötig werden lassen, werden die betreffenden Seminar- und Tutoriensitzungen über das Konferenzsystem BigBlueButton (BBB) durchgeführt. Der hierfür eingerichtete BBB-Raum wird über LMS/Moodle zugänglich sein. Bitte beachten Sie, dass sich aufgrund der Corona-Situation kurzfristige Änderungen in der Konzeption der Lehrveranstaltung (hybrid/digital usw.) ergeben können. Selbstverständlich werden Sie darüber zeitnah informiert. Bitte beachten Sie auch die im Falle von universitätsweiten Vorgaben von der Universitätsleitung an Sie versandten Rundmails zur Durchführung der Lehre im Wintersemester.

Empfohlene Literatur

Einführend zu Propädeutik und Römischer Republik
• Blum, Hartmut/Wolters, Reinhard (³2021) Alte Geschichte studieren, Stuttgart (utb basics 1). [Zugang aus dem JGU-Netz: https://elibrary.utb.de/doi/book/10.36198/9783838552811]
• Walter, Uwe (2017) Politische Ordnung in der römischen Republik, Berlin (Enzyklopädie der griechisch-römischen Antike 6). [Zugang aus dem JGU-Netz: https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783486852547/html]
Einführend zu den Gracchen
• Heftner, Herbert (2006) Von den Gracchen bis Sulla. Die römische Republik am Scheidweg, Regensburg.
• Brodersen, Kai (2000) ‚Tiberius und Gaius Sempronius Gracchus - und Cornelia. Die res publica zwischen Aristokratie, Demokratie und Tyrannis‘, in: Hölkeskamp, Karl-Joachim (Hg.) Von Romulus zu Augustus. Große Gestalten der römischen Republik, München, 172–186.
• Bücher, Frank (2009) ‚Die Erinnerung an Krisenjahre‘. Das Exemplum der Gracchen im politischen Diskurs der späten Republik, in: Hölkeskamp, Karl-Joachim / Müller-Luckner, Elisabeth (Hgg.) Eine politische Kultur in der Krise? Die ‚letzte Generation‘ der römischen Republik, München (Schriften des Historischen Kollegs: Kolloquien 73), 99-114.

Inhalt

Wesentliches Ziel des Proseminars ist es, am Beispiel eines zentralen Forschungsthemas zur Epoche in die spezifischen Arbeitsmethoden im Umgang mit den Quellen und Forschungsdiskursen der Alten Geschichte einzuführen. Der propädeutische Teil nimmt deshalb breiten Raum in der Veranstaltung ein. Zu den Anforderungen gehören die gründliche Vor- und Nachbereitung sowie aktive Teilnahme an den Sitzungen des Seminars sowie des begleitenden Tutoriums, die Erledigung diverser Aufgaben (insbes. Lektüre, wiss. Exzerpt und bibliographische Übung), das Halten eines wissenschaftlichen Fachvortrages (Studienleistung) und die Anfertigung einer wissenschaftlichen Hausarbeit (Prüfungsleistung). Die Schwierigkeiten eines Studiums unter den Bedingungen der Corona-Pandemie sind uns bewusst und werden selbstverständlich berücksichtigt.
Thema des Proseminars ist das Landverteilungs- und Reformprogramm der Brüder Tiberius und Caius Sempronius Gracchus, das in den Jahren 133 und 123 v. Chr. öffentliche Unruhen auslöste, die jeweils zum Tod eines der beiden Gracchen führten. Schon in der späteren Antike betrachtete man die Gracchenzeit in der Rückschau als Auslöser einer krisenhaften Polarisierung des politischen Feldes in Rom, die sich im 1. Jh. v. Chr. bis hin zum Bürgerkrieg und zur Ablösung der Republik durch das römische Kaisertum (ab 31. v. Chr.) entwickelt habe. Diese Deutung hat das Bild der Gracchen in den Quellen und bis in die Gegenwart maßgeblich beeinflusst. Bis heute gelten die in der populären Erinnerungskultur zumeist als Archegeten einer antielitären Politik und als authentische Interessenvertreter der ‚einfachen Leute‘.
Jenseits dieses vom Ende her gedachten und wissenschaftlich nicht haltbaren Geschichtsbildes wird im Seminar sowohl die Position der Gracchen als Politiker als auch die Zielsetzung ihres Reformprogramms vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Konflikte und Krisen ihrer eigenen Zeit beleuchtet. Dabei wird es einerseits darum gehen, diese Zeitumstände auf Grundlage literarischer und nichtliterarischer Quellen zu erarbeiten, andererseits darum, die kulturellen Raster aufzuzeigen, nach denen antike und moderne Autoren, die über die Gracchen schrieben, deren Programm beurteilten: Welche Grundlagen also gab es dafür, dass die Gracchen zu verschiedenen Zeiten etwa als Vertreter ‚popularer‘, ‚demokratischer‘ oder gar ‚revolutionärer‘ Politik beurteilt wurden? Inwiefern haben sich die betreffenden Deutungsmuster aus Sicht heutiger althistorischer Forschung als nützlich erweisen oder überholt? In diesem Sinne wird im Seminar der kritische Umgang mit antiken Quellen und modernen Forschungsdiskursen eingeübt.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
19.10.2021 (Dienstag) 10:15 - 11:45 01 531 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
19.10.2021 (Dienstag) 18:15 - 19:00 02 463 P207
1141 - Philosophisches Seminargebäude
26.10.2021 (Dienstag) 18:15 - 19:00 02 463 P207
1141 - Philosophisches Seminargebäude
26.10.2021 (Dienstag) 10:15 - 11:45 01 531 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
02.11.2021 (Dienstag) 18:15 - 19:00 02 463 P207
1141 - Philosophisches Seminargebäude
02.11.2021 (Dienstag) 10:15 - 11:45 01 531 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
09.11.2021 (Dienstag) 18:15 - 19:00 02 463 P207
1141 - Philosophisches Seminargebäude
09.11.2021 (Dienstag) 10:15 - 11:45 01 531 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
16.11.2021 (Dienstag) 18:15 - 19:00 02 463 P207
1141 - Philosophisches Seminargebäude
16.11.2021 (Dienstag) 10:15 - 11:45 01 531 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
23.11.2021 (Dienstag) 18:15 - 19:00 02 463 P207
1141 - Philosophisches Seminargebäude
23.11.2021 (Dienstag) 10:15 - 11:45 01 531 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
30.11.2021 (Dienstag) 18:15 - 19:00 02 463 P207
1141 - Philosophisches Seminargebäude
30.11.2021 (Dienstag) 10:15 - 11:45 01 531 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
07.12.2021 (Dienstag) 18:15 - 19:00 02 463 P207
1141 - Philosophisches Seminargebäude
07.12.2021 (Dienstag) 10:15 - 11:45 01 531 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
14.12.2021 (Dienstag) 10:15 - 11:45 01 531 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
14.12.2021 (Dienstag) 18:15 - 19:00 02 463 P207
1141 - Philosophisches Seminargebäude
04.01.2022 (Dienstag) 10:15 - 11:45 01 531 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
04.01.2022 (Dienstag) 18:15 - 19:00 02 463 P207
1141 - Philosophisches Seminargebäude
11.01.2022 (Dienstag) 10:15 - 11:45 01 531 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
11.01.2022 (Dienstag) 18:15 - 19:00 02 463 P207
1141 - Philosophisches Seminargebäude
18.01.2022 (Dienstag) 10:15 - 11:45 01 531 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
18.01.2022 (Dienstag) 18:15 - 19:00 02 463 P207
1141 - Philosophisches Seminargebäude
25.01.2022 (Dienstag) 10:15 - 11:45 01 531 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
25.01.2022 (Dienstag) 18:15 - 19:00 02 463 P207
1141 - Philosophisches Seminargebäude
01.02.2022 (Dienstag) 10:15 - 11:45 01 531 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
01.02.2022 (Dienstag) 18:15 - 19:00 02 463 P207
1141 - Philosophisches Seminargebäude