Seminar Alte Geschichte: Iulianus Apostata, der abtrünnige Kaiser (dreistündig)
Dozent:innen: Konstanze SchiemannKurzname: 07.068.14_110
Kurs-Nr.: 07.068.14_110
Kurstyp: Seminar
Voraussetzungen / Organisatorisches
Die (ggf. parallele) aktive Teilnahme am Seminar Neueste Geschichte wird vorausgesetzt.Digitale Lehre
Aktuell geht die Hochschulleitung im Regelfall von überwiegender Präsenzlehre aus. Sollten dennoch digitale Lehreinheiten nötig sein, wird über Moodle ein BigBlueButton-Raum eingerichtet. Per Newsletter werden Sie zudem über die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten.Empfohlene Literatur
Bouffartigue, Jean, L'empereur Julien et la culture de son temps, Paris 1992; Bowersock, Glenn Warren, Julian the Apostate, Cambridge, MA 1978; Cameron, Alan, The last pagans of Rome, Oxford 2011; Demandt, Alexander, Geschichte der Spätantike. Das Römische Reich von Diocletian bis Justinian 284-565 n. Chr., München 2008; Giebel, Marion, Kaiser Julian Apostata. Die Wiederkehr der alten Götter, Düsseldorf 2002; Klein, Richard (Hg.), Julian Apostata, Darmstadt 1978; Krause, Jens-Uwe, Geschichte der Spätantike. Eine Einführung, Tübingen 2018; Nesselrath, Theresa, Kaiser Julian und die Repaganisierung des Reiches. Konzept und Vorbilder, Münster 2013; Rebenich, Stefan/ Hans-Ulrich Wiemer (Hg.), A Companion to Julian the Apostate (= Brill's Companions to the Byzantine World, Bd. 5), Leiden 2020; Rosen, Klaus, Julian. Kaiser, Gott und Christenhasser, Stuttgart 2006; Schall, Ute, Julian Apostata. Göttersohn und Christenfeind, Ulm 2000; Stöcklin-Kaldewey, Sara, Kaiser Julians Gottesverehrung im Kontext der Spätantike, Tübingen 2014.Inhalt
Apostates – 'der Abtrünnige': So wurde Kaiser Julian von den Christen der Spätantike betitelt, weil er sich vom christlichen Glauben abwandte, der seit Konstantin dem Großen nicht nur die Religion eines immer größer werdenden Anteils der Bevölkerung des Römischen Reichs, sondern eben auch die seiner Kaiser war. In den nur knapp 2 1/2 Jahren seiner Regentschaft (360-363 n. Chr.) versuchte er, die alten römischen Kulte – das Heidentum also – wiederzubeleben und zu stärken. An seinen Maßnahmen entfachten sich gewaltsame Konflikte in den Städten des Ostens zwischen ‚Heiden‘ und Christen. Julian kam im Juni 363 n. Chr. im Zuge seines großen Persienfeldzug ums Leben. Es stellt sich an dieser Stelle die Frage nach der historischen Kontingenz: Wäre Julian nicht am Tigris gestorben, hätte er noch weitere Jahre regiert, wäre es ihm dann tatsächlich gelungen, das Christentum zurückzudrängen? Die Geschichte hätte einen anderen Verlauf genommen.Eine Besonderheit Kaiser Julians ist, dass uns eine Reihe von ihm persönlich verfasster literarischer Werke erhalten sind, die uns einen direkteren Zugang zu seiner Persönlichkeit und seiner Herrschaft geben als es für andere Kaiser der Fall ist. So schrieb er zum Beispiel die selbstironische Schrift Misopogon – ‚Barthasser‘ –, mit der er auf kritische Stimmen anlässlich seines Aufenthalts in Antiochia am Orontes reagierte. Außerdem schrieb er Lobreden und Streitschriften, setzte sich mit der philosophischen Schule des Kynismus auseinander und entwickelte in Reden an die Göttermutter Kybele und den Sonnengott Helios seine eigene Vorstellung einer philosophischen Religiosität.
In diesem Seminar sollen historische Grundlagen zum Römischen Reich und zur Spätantike erarbeitet sowie Forschungskontroversen rund um Julians Regentschaft kritisch beleuchtet werden. Ziel des Seminars ist es darüber hinaus, in die Quellen und spezifischen Arbeitsmethoden der Alten Geschichte einzuführen, so dass der propädeutische Teil breiten Raum in der Veranstaltung einnimmt.
Ein Seminar lebt von der gemeinsamen Erarbeitung des Themas und dem lebhaften Austausch untereinander. Zu den Anforderungen gehören daher die – je nach Möglichkeit und Situation – aktive Teilnahme an den präsentischen, synchronen und/oder asynchronen Anteilen der Veranstaltung sowie des begleitenden Tutoriums. Es wird erwartet, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Sitzung durch die Lektüre einschlägiger Texte vorbereiten und sich so die Grundlage für die Diskussion selbstständig erarbeiten. Außerdem wird es semesterbegleitende Aufgaben geben, insbesondere eine bibliographische Übung und das Verfassen eines Exzerptes. Des Weiteren werden Fachgruppen gebildet, innerhalb derer die Analyse einer Forschungskontroverse zu einem Spezialthema erarbeitet und präsentiert wird. Schließlich die Anfertigung einer wissenschaftlichen Hausarbeit. Die Schwierigkeiten eines Studiums unter den Bedingungen der Corona-Pandemie sind uns bewusst und werden bei den Anforderungen selbstverständlich berücksichtigt.
Termine
Datum (Wochentag) | Zeit | Ort |
---|---|---|
18.10.2021 (Montag) | 18:15 - 19:00 | 01 461 P108 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
21.10.2021 (Donnerstag) | 14:15 - 15:45 | 02 511 Seminarraum 1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi) |
25.10.2021 (Montag) | 18:15 - 19:00 | 01 461 P108 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
28.10.2021 (Donnerstag) | 14:15 - 15:45 | 02 511 Seminarraum 1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi) |
04.11.2021 (Donnerstag) | 14:15 - 15:45 | 02 511 Seminarraum 1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi) |
08.11.2021 (Montag) | 18:15 - 19:00 | 01 461 P108 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
11.11.2021 (Donnerstag) | 14:15 - 15:45 | 02 511 Seminarraum 1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi) |
15.11.2021 (Montag) | 18:15 - 19:00 | 01 461 P108 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
18.11.2021 (Donnerstag) | 14:15 - 15:45 | 02 511 Seminarraum 1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi) |
22.11.2021 (Montag) | 18:15 - 19:00 | 01 461 P108 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
25.11.2021 (Donnerstag) | 14:15 - 15:45 | 02 511 Seminarraum 1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi) |
29.11.2021 (Montag) | 18:15 - 19:00 | 01 461 P108 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
02.12.2021 (Donnerstag) | 14:15 - 15:45 | 02 511 Seminarraum 1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi) |
06.12.2021 (Montag) | 18:15 - 19:00 | 01 461 P108 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
09.12.2021 (Donnerstag) | 14:15 - 15:45 | 03 152 gr. anteil 1331 - Verfügungsbau SB II |
13.12.2021 (Montag) | 18:15 - 19:00 | 01 461 P108 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
16.12.2021 (Donnerstag) | 14:15 - 15:45 | 02 511 Seminarraum 1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi) |
03.01.2022 (Montag) | 18:15 - 19:00 | 01 461 P108 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
06.01.2022 (Donnerstag) | 14:15 - 15:45 | 02 511 Seminarraum 1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi) |
10.01.2022 (Montag) | 18:15 - 19:00 | 01 461 P108 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
13.01.2022 (Donnerstag) | 14:15 - 15:45 | 02 511 Seminarraum 1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi) |
17.01.2022 (Montag) | 18:15 - 19:00 | 01 461 P108 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
20.01.2022 (Donnerstag) | 14:15 - 15:45 | 02 511 Seminarraum 1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi) |
24.01.2022 (Montag) | 18:15 - 19:00 | 01 461 P108 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
27.01.2022 (Donnerstag) | 14:15 - 15:45 | 02 511 Seminarraum 1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi) |
31.01.2022 (Montag) | 18:15 - 19:00 | 01 461 P108 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
03.02.2022 (Donnerstag) | 14:15 - 15:45 | 02 511 Seminarraum 1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi) |