Lehrveranstaltungen im kommenden Semester

Vorlesung Mittelalter: Byzanz vom vierten Kreuzzug bis zur osmanischen Eroberung Konstantinopels und Trapezunts (1204-1461)

Dozent:innen: apl. Prof. Dr. Klaus-Peter Todt
Kurzname: VL Aufbaumodul
Kurs-Nr.: 07.068.260b
Kurstyp: Vorlesung

Voraussetzungen / Organisatorisches


Eine Gasthörerschaft ist selbstverständlich immer möglich.

Empfohlene Literatur

Kenneth M. Setton, The Byzantine Background to the Italian Renaissance, in: Proceedings of the American Philosophical Society 100.1 (Philadelphia 1956) 1-76; Mark C. Bartusis, The Late Byzantine Army. Arms and Society, 1204-1453. Philadelphia 1993; Nigel G. Wilson, From Byzantium to Italy. Greek studies in the Italian Renaissance. Baltimore 1992; Donald M. Nicol. The last centuries of Byzantium, 1261-1453. Second Edition. Cambridge 1993; Geschichte und Kultur der Palaiologenzeit. Referate des Internationalen Symposiums zu Ehren von Herbert Hunger (Wien 1994). Hrsg. von Werner Seibt. Wien 1996; Klaus-Peter Matschke, Das Kreuz und der Halbmond. Die Geschichte der Türkenkriege. Düsseldorf und Zürich 2004; Klaus-Peter Todt, "Der Tod des Doppeladlers". Die Belagerung Konstantinopels im Jahre 1453 und der Untergang des byzantinischen Reiches, in: Thetis. Mannheimer Beiträge zur Klassischen Archäologie und Geschichte Griechenlands und Zyperns 11/12 (2005) 125-136; Roger Crowley, Konstantinopel 1453. Die letzte Schlacht. Stuttgart 2008; Klaus Kreiser, Der Osmanische Staat 1300-1922. 2., aktualisierte Aufl. (Oldenbourg Grundriss der Geschichte, Bd. 30). München 2008.

Inhalt

Von der Eroberung Konstantinopels durch Kreuzfahrer und Venezianer im April 1204 hat sich das byzantinische Reich nicht mehr erholt, zumal weite Gebiete Griechenlands und der Ägäis auch nach 1204 unter der Herrschaft französischer und italienischer Adeliger und der Venezianer blieben  (Kreta z. B. bis 1669, die Ionischen Inseln sogar bis 1797). Zwar konnte der erste Kaiser aus der Dynastie der Palaiologen, Michael VIII. (1259-1282), Konstantinopel 1261 zurückerobern und alle Versuche, Karls von Anjou, des Königs von Neapel und Sizilien (1266-1285), die abendländische Herrschaft über Konstantinopel wiederherzustellen, erfolgreich abwehren, aber in Kleinasien entwickelte sich zwischen 1270 und 1300 das Emirat der Osmanen, denen es bis 1337 gelang, das byzantinische Nordostkleinasien zu erobern. An der Küste der Ägäis entstand das türkische Emirat von Aydin. Im Verlauf der byzantinischen Bürgerkriege der Jahre 1321-1354 gelang den Osmanen der Übergang nach Europa, wo sie seit 1352 mit der Eroberung des gesamten Südosteuropa begannen. 1389 siegten die Osmanen auf dem Amselfeld (Kosovo Polje) über die Serben, 1393 eroberten sie auch Bulgarien. 1396 und 1443/1444 unternahmen die Herrscher Ungarns bzw. Polens und Ungarn zwei Kreuzzugsunternehmen zur Vertreibung der Osmanen aus Europa, die aber in den Schlachten von Nikopolis und Varna mit militärischen Niederlagen endeten. Damit begannen jahrhundertelange Türkenkriege, die erst im 18. Jahrhundert endeten. Zwei byzantinische Kaiser, Johannes V. (1341-1391) und Manuel II. (1391-1425) reisten sogar nach Italien und Frankreich, um dort militärische Hilfe gegen die Osmanen zu suchen. Der Preis war freilich die sog. "Union", faktisch die Unterwerfung der griechisch-orthodoxen Kirche unter das Papsttum, die vom größten Teil des Klerus und der breiten Bevölkerung entschieden abgelehnt wurde und deshalb trotz des Konzils von Ferrara und Florenz (1438/1439) scheiterte.
So schwierig die politischen Verhältnisse waren, umso reicher war das Geistesleben im byzantinischen Reich des 14. und 15. Jahrhunderts. Damals vermittelten byzantinische Gelehrte dem Abendland die ganze Literatur der klassischen griechischen Antike. Gelehrte wie Manuel Chrysoloras unterrichteten die erste Generation italienischer Humanisten im Griechischen und trugen so entscheidend zur Entwicklung der italienischen und der europäischen Renaissance teil. Damals gelangten hunderte von griechischen Handschriften ins Abendland, die noch heute in den großen Bibliotheken Roms und Venedigs oder in der Pariser Nationalbibliothek aufbewahrt werden.
 

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
21.10.2024 (Montag) 14:15 - 15:45 01 415 P102
1141 - Philosophisches Seminargebäude
28.10.2024 (Montag) 14:15 - 15:45 01 415 P102
1141 - Philosophisches Seminargebäude
04.11.2024 (Montag) 14:15 - 15:45 01 415 P102
1141 - Philosophisches Seminargebäude
11.11.2024 (Montag) 14:15 - 15:45 01 415 P102
1141 - Philosophisches Seminargebäude
18.11.2024 (Montag) 14:15 - 15:45 01 415 P102
1141 - Philosophisches Seminargebäude
25.11.2024 (Montag) 14:15 - 15:45 01 415 P102
1141 - Philosophisches Seminargebäude
02.12.2024 (Montag) 14:15 - 15:45 01 415 P102
1141 - Philosophisches Seminargebäude
09.12.2024 (Montag) 14:15 - 15:45 01 415 P102
1141 - Philosophisches Seminargebäude
16.12.2024 (Montag) 14:15 - 15:45 01 415 P102
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06.01.2025 (Montag) 14:15 - 15:45 01 415 P102
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13.01.2025 (Montag) 14:15 - 15:45 01 415 P102
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20.01.2025 (Montag) 14:15 - 15:45 01 415 P102
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27.01.2025 (Montag) 14:15 - 15:45 01 415 P102
1141 - Philosophisches Seminargebäude
03.02.2025 (Montag) 14:15 - 15:45 01 415 P102
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