Hauptseminar Geschichtsdidaktik: Lehr-Lern-Forschungslabor Geschichte: Lehr-Lern-Forschungslabor Geschichte - Biographische Zugänge zur Zeit des Nationalsozialismus im Geschichtsunterricht
Dozent:innen: Univ.-Prof. Dr. Meike Hensel-GrobeKurzname: HS Geschichtsdidakt
Kurs-Nr.: 07.068.600
Kurstyp: Hauptseminar
Anwesenheitspflicht
In dieser Lehrveranstaltung besteht nach Prüfungsordnung eine Anwesenheitspflicht. Die Anwesenheit an einer Lehrveranstaltung ist noch zu bestätigen, wenn die oder der Studierende bis zu zwei Einzelveranstaltungen, höchstens aber vier Veranstaltungsstunden im Semester, versäumt hat. In begründeten Einzelfällen können Ausnahmen zugelassen werden.Digitale Lehre
Das Hauptseminar findet als Präsenzveranstaltung statt.Empfohlene Literatur
Zur Vorbereitung auf die Lehrveranstaltung empfohlen:Raymond Wolff, Martina und Hans Dieter Graf, Hans Berkessel: Schreie auf Papier. Die Briefe von Heinrich und Selma Wolff aus Mainz an ihre Söhne Herbert und Helmut in New York 1937-1941. Oppenheim, 2021. [beiträge zur geschichte der juden in rheinland-pfalz. veröffentlichungen des instituts für geschichtliche landeskunde rheinland-pfalz, hrsg. von hans berkessel, michael matheus und kai-michael sprenger; band 4].
Inhalt
Familienbiographische Zugänge zur Zeit des Nationalsozialismus: Jüdische PerspektivenVorabergebnisse der MEMO-Jugendstudie 2022 zur deutschen Erinnerungskultur und der Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus zeigen, dass ein großer Teil der befragten 16- bis 25-Jährigen die Auseinandersetzung mit der NS-Zeit als wichtig betrachten. (https://www.stiftung-evz.de/assets/Presse/Dokumente/MEMO-Jugendstudie_Preview_2022.pdf).
Die "Generation Z" zeigt sich damit deutlich interessierter als ihre Elterngeneration. Gleichzeitig bestätigen verschiedene Studien, dass regionale Sichtweisen auf die NS-Diktatur sowie die Perspektivenvielfalt im NS verfolgter Menschen und Gruppen häufig (noch) zu wenig wahrgenommen werden. Diese Interessen gilt es, in den Geschichtsunterricht zu integrieren. Über die Herstellung reflektierter Lebensweltbezüge und eine Stärkung der Demokratiekompetenz können so auch SchülerInnen differenziert in Erinnerungsdiskurse involviert werden.
Wie genau regionalgeschichtliche Zugänge und neue historische Fragestellungen zum Nationalsozialismus in das Zentrum des Geschichtsunterrichts in der Oberstufe rücken können soll im Lehr-Lern-Forschungslabor anhand eines familienbiografischen Zugangs zur Geschichte der Familie Wolff unterrichtsmethodisch erschlossen, in der (Schul-)praxis durchgeführt und reflektiert werden.
Selma und Heinrich Wolff wurden im heutigen Rheinhessen geboren und lebten u.a. in Mainz, bis sie im März 1942 mit rund 470 weiteren Jüdinnen und Juden in das Ghetto Piaski deportiert und kurz darauf ermordet wurden. Mit ihren 1937 und 1938 in die USA geflohenen Söhnen Herbert und Helmut sowie weiteren Verwandten führten sie über Jahre hinweg eine rege Korrespondenz. Die vom Enkel der Familie bewahrten, knapp 190 Briefe und Postkarten sind 2021 in einer Edition erschienen und skizzieren exemplarisch verschiedenste jüdische Lebenswege vor, nach und in der Verfolgung. Die edierte Korrespondenz eignet sich in besonderer Weise als Quellenfundus für den Geschichtsunterricht, da sie die in den Schulgeschichtsbüchern häufig unterrepräsentierten jüdischen Perspektiven ergänzt und Möglichkeiten zur kognitiv-empathischen Annäherung an die Themenfelder des Antisemitismus, der NS-Diktatur und der Shoah eröffnet.
Das Lehr-Lern-Forschungslabor baut auf einer schulisch-universitären Kooperation auf, in deren Rahmen die von Studierendenseite konzipierten Lehr-Lernarrangements im Unterrichtsgeschehen erprobt und im Anschluss reflektiert werden. Teil der Kooperation stellt darüber hinaus auch die Planung und Durchführung einer gemeinsamen Exkursion mit SchülerInnen in Mainz dar.
Termine
Datum (Wochentag) | Zeit | Ort |
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18.04.2023 (Dienstag) | 10:15 - 11:45 | 02 425 P203 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
25.04.2023 (Dienstag) | 10:15 - 11:45 | 02 425 P203 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
02.05.2023 (Dienstag) | 10:15 - 11:45 | 02 425 P203 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
09.05.2023 (Dienstag) | 10:15 - 11:45 | 02 425 P203 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
16.05.2023 (Dienstag) | 10:15 - 11:45 | 02 425 P203 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
23.05.2023 (Dienstag) | 10:15 - 11:45 | 02 425 P203 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
30.05.2023 (Dienstag) | 10:15 - 11:45 | 02 425 P203 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
06.06.2023 (Dienstag) | 10:15 - 11:45 | 02 425 P203 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
13.06.2023 (Dienstag) | 10:15 - 11:45 | 02 425 P203 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
20.06.2023 (Dienstag) | 10:15 - 11:45 | 02 425 P203 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
27.06.2023 (Dienstag) | 10:15 - 11:45 | 02 425 P203 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
04.07.2023 (Dienstag) | 10:15 - 11:45 | 02 425 P203 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
11.07.2023 (Dienstag) | 10:15 - 11:45 | 02 425 P203 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
18.07.2023 (Dienstag) | 10:15 - 11:45 | 02 425 P203 1141 - Philosophisches Seminargebäude |