Lehrveranstaltungen im kommenden Semester

Hauptseminar Längsschnitt / Internationale Geschichte: Was ist Deutschland? Nation und Nationalismus zwischen Ende des alten Reichs und Reichsgründung

Dozent:innen: PD Dr. Bernhard Heinrich Dietz
Kurzname: HS.Internat.Gesch.
Kurs-Nr.: 07.068.620
Kurstyp: Hauptseminar
Format: online

Voraussetzungen / Organisatorisches

Aufbaumodul Längsschnitt/Internationale Geschichte (M.A., M.Ed.): Dieses Hauptseminar kann im Rahmen des Moduls Längsschnitt/Internationale Geschichte besucht werden. In diesem Fall wird die Hausarbeit zwar benotet, geht aber nicht in die Modulnote ein. Die mündliche Prüfung zur Vorlesung ist die Modulprüfung.

Empfohlene Literatur

Hans-Ulrich Wehler, Nationalismus. Geschichte, Formen, Folgen, München 2001.
Jörg Echternkamp / Sven Oliver Müller (Hrsg.), Die Politik der Nation: deutscher Nationalismus in Krieg und Krisen 1760–1960, München 2002.
Heinrich August Winkler, Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Republik, München 2000.

Inhalt

Der deutsche Nationalstaat wurde vor 150 Jahren gegründet, aber in der deutschen Geschichte beginnt der moderne Nationalismus deutlich früher mit der Auflehnung gegen die napoleonische Herrschaft. Die Liebe zum Vaterland und die Gemeinschaft der Nation wurden beschworen als es einen deutschen Nationalstaat noch nicht gab. Vielmehr wurde die staatliche Einheit der Nation zum zentralen Fluchtpunkt, der für die frühe deutsche Nationalbewegung jedoch untrennbar mit dem Wunsch nach Freiheitsrechten verbunden war. Fürstenherrschaft und feudale Privilegienordnung sollten Demokratie und Verfassungsstaat weichen. Der frühe deutsche Nationalismus sollte also die Demütigung durch Napoleon kompensieren und stellte die alte Ordnung in Frage. Aus dieser emanzipatorischen, „linken“ Idee entwickelte sich zum Ende des 19. Jahrhunderts eine herrschaftslegitimierende, „rechte“ Ideologie, welche die absolute Vorrangstellung der deutschen Nation nach Außen (und gegen innere „Reichsfeinde“) propagierte. Aber wie stichhaltig ist eigentliche diese These von Funktionswandel „vom linken zum rechten Nationalismus“ (Heinrich August Winkler)? Und wie artikuliert sich der deutsche Nationalismus vor der Reichsgründung? Was sind die Grundideen und Konzeptionen, Entwicklungsbedingungen und sozialen Trägerschichten sowie symbolischen Ausdrucksformen und Repräsentationen von Nation und Nationalismus im 19. Jahrhundert?

Auf der Basis dieser Leitfragen soll in dem Hauptseminar anhand von Quellen und wissenschaftlicher Literatur eine diachron-vergleichende Geschichte des deutschen Nationalismus im 19. Jahrhundert erarbeitet und diskutiert werden und auf diesem Weg in ausgewählte Forschungsdebatten eingeführt werden. Vorrausetzung ist die Vorbereitung und Ausfertigung eines Thesenpapiers mit Quellenbeispielen und die Präsentation der Thesen in der folgenden Sitzung anhand eines Kurzreferates. In der Regel ist das Thesenpapier dann Grundlage der Hauptseminararbeit.

Zusätzliche Informationen

Die propädeutischen Kenntnisse der im Hauptseminar angesprochenen Epochen werden vorausgesetzt. Das gilt auch für die geforderten Fremdsprachenkenntnisse.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
12.04.2021 (Montag) 14:15 - 15:45 Online
19.04.2021 (Montag) 14:15 - 15:45 Online
26.04.2021 (Montag) 14:15 - 15:45 Online
03.05.2021 (Montag) 14:15 - 15:45 Online
10.05.2021 (Montag) 14:15 - 15:45 Online
17.05.2021 (Montag) 14:15 - 15:45 Online
31.05.2021 (Montag) 14:15 - 15:45 Online
07.06.2021 (Montag) 14:15 - 15:45 Online
14.06.2021 (Montag) 14:15 - 15:45 Online
21.06.2021 (Montag) 14:15 - 15:45 Online
28.06.2021 (Montag) 14:15 - 15:45 Online
05.07.2021 (Montag) 14:15 - 15:45 Online
12.07.2021 (Montag) 14:15 - 15:45 Online